Seit kurzem habe ich zusätzlich zu meinem Durst Laborator L1200 mit Farbkopf auch noch einen Durst Laborator L1200 mit Multigraph Kopf. Ein sensationelles Gerät, das aber – so fürchte ich – bei meinen Dunkelkammerworkshops nicht zum Einsatz kommen wird. Zu automatisiert für den Anfänger und doch etwas komplex von der Bedienung her. Außerdem geht es bei den Workshops ja darum, einen Print anzufertigen, der den eigenen Vorstellungen entspricht. Ansel Adams wäre mit diesem Gerät wohl nicht einverstanden gewesen.
Ich konnte ihn endlich ausprobieren und bin begeistert. Allerdings möchte ich allen, die interessiert sind noch ein paar Zusatzinformationen geben, die im Netz nicht so einfach zu finden sind.
Den Multigrade Kopf gibt es für den Labrador L1200 (für Großformat 4×5 Zoll maximal) und für den Mittelformatvergrößerer L805. Der Multigrade Kopf ist baugleich mit dem Ilford 600 – gleiches Modell, gleiches Layout, nur anderer Name. Was mir etwas Kopfzerbrechen bereitet hat ist, dass mein Keyboard nicht mit der Anleitung übereinstimmt. Nach langem Recherchieren habe ich herausgefunden, dass es zumindest zwei Versionen dieses Geräte geben dürfte. Die erste Version hat nur einen einzigen Papierspeicher, den man zwar anhand der Tabellen im Manual umprogrammieren kann – das ist jedoch mit etwas Mühe verbunden. Die zweite Version ist die aktuelle Version, diese hat 5 Papierspeicher. Unterscheiden kann man diese Versionen durch das Keyboard. der oberste linke Knopf ist entweder mit „Cal“ beschriftet – in diesem Fall ist ein Papierspeicher verfügbar, oder mit „Paper“, dann hat man 5 Papierspeicher zur Verfügung.
Es ist natürlich bequemer mit 5 Papierspeichern zu arbeiten, aber wenn man die ältere Version hat, ist das auch nicht so dramatisch. Ich bin im Moment noch dabei herauszufinden, ob sich die ältere Version auf die neuere aktualisieren lässt. Leider ist Durst nicht sehr hilfreich, da der Support für dieses Gerät 2005 eingestellt wurde. Ich werde Euch aber informieren, wenn ich etwas herausfinde.
Auf ebay sind diese Geräte leider sehr selten. Es gibt viele Stimmen, die behaupten, dass man besser zu einem Farbkopf statt zum Multigraph greifen sollte, weil im Multigraph so viel Elektronik ist, die kaputt gehen könnte und Ersatzteile de facto nicht zu bekommen sind. Es gibt jedoch noch die Servicemanuals, sodass im Fall der Fälle eine Reparatur meines Erachtens nach machbar sein sollte. Das Argument, dass die veröffentlichten Gradationstabellen mittlerweile veraltet sind ist nachvollziehbar. Ich habe in meinem ersten Versuch ein Ilford Multigrade Warmtone RC mit den Gradationstabellen aus dem Handbuch eingemessen und einige Vergrößerungen angefertigt. Funktioniert tadellos. Zusätzlich ist mir mittlerweile eine Anleitung zugeflogen, die genau beschreibt, wie die Gradationstabellen für neue Papiere einzumessen sind. Bei Gelegenheit wird dazu ein Bericht folgen.
Antwort mittel PN
Hallo Peter,
Bin soeben über diesen Artikel gestolpert. Habe seit Heute auch denselben Vergrösserer in dieser Kombi.
Kann man die von Dir erwähnte Anleitung zum Einmessen irgendwo downloaden?
Gruss
Marcel